Die Tage sind lang und kurz zugleich. Zumindest, was die Lichtmenge anbetrifft. Der Hamburger Winter mit seiner Dunkelheit ist mir noch nie leicht gefallen. Aber an Abenden wie diesem ist mir das ausnahmsweise egal. Alles leuchtet, denn ich bin in den letzten Zügen meines neuen …
Irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt. Weniger Rad fahren, mehr Laufen und dann bin ich schnell bei Trainingseinheiten von 30-35km. Test-Marathon noch im Dezember… Denkste!
Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon über Tubeless geschrieben habe. Diskutiert wird ja auch immer viel, leider gibt es überhaupt keinen Konsens. Noch immer sind die Fronten verhärtetet – vor allem das „alte Lager“ gibt sich unflexibel und euphemistisch.
Der HH-B-XP liegt erst ein paar Tage zurück, doch schon ist der Junkie auf Suche nach einem neuen Kick. Das waren also 400 Kilometer im Herbst. Limitierende Faktoren sind ganz klar das Tageslicht und eine suboptimale Route. Aber sonst… aber sonst hätte ich gut und gerne noch weiterfahren können. Die Salztabletten aus dem „Dr. Fuentes Veteranen- Programm“ verrichteten von der ersten Minute an ihren Dienst. Etwas mysteriös. Also könnte ich doch auch 600…
Kater Pauli wollte sich nur schwer von mir trennen und blockierte stoisch die Wohnungstür – mit genau 6 Minuten Verspätung durfte ich aber in die Freiheit und die Reaktoren für den Hamburg-Berlin-Express konnten anfahren.
Die Straße unter meinem Fenster ist bedeckt mit gelbem Laub, es riecht nach Erde und Vergänglichkeit. Auch wenn uns die Sonne noch großzügig ein paar goldene Stunden schenkt, die Tage werden kürzer. Und dennoch: Das Jahr ist noch nicht zu Ende. Zeit also für einen letzten Radsport-Klassiker in 2022.
Gestern war es soweit. Die erste Langstreckenausfahrt auf dem neuen Rad. Dieses mal wollte ich nicht nur fahren, um irgendeine Distanz zu schaffen. Ich wollte die Gelegenheit auch nutzen, um alte Freunde zu treffen.
Und so entstand der Plan, meinen Kumpel Thomas im niedersächsischen Bramsche zu besuchen. Er war in den 90ern mein erster Rad-Mentor und hat mich für diesen großartigen Sport begeistert und auch zu den ersten Mountainbike-Rennen mitgenommen. Zudem teilen wir weitere Leidenschaften wie Jazz, vegetarisches Essen und haben mehr oder minder dieselbe Konfektionsgröße. 🙂
Naja und außerdem ist Thomas als Betriebsleiter von STEVENS der wohl beste Schrauber und Maschinenbauspezi, den ich kenne. Das lohnt sich immer!
Die ersten 1.000km sind gefahren. Leute, was soll ich sagen? Das Bike ist sehr, sehr geil und das mit Abstand beste, das ich je gefahren bin. Geometrie, Schaltung, Bremsen, Geradeauslauf. Check! Klar, tausend Kilometer sind nicht viel – mit Falko war ich immerhin ca. 35.000km unterwegs -, aber bisher stimmt einfach alles. Ob Landstraße, Pavé oder auch mal geschotterte Pisten, es fühlt sich durchwegs gut an. Hoch und runter natürlich mit inbegriffen. Das Rad hat irgendwie ein Art eingebauten Schutzschirm und (!) eine Schnelligkeit, die wenig Kraft kostet. Bei jeder zweiten Ausfahrt denke ich, ach, heute mache ich mal langsam. Hmm… aber das geht gar nicht. Ich lande dann doch wieder bei einem Schnitt von 32/33km/h, ohne großes Zutun. 🙂
Nächste Woche gehe ich zum ersten mal auf die Langstrecke und teste, wie es sich jenseits der 200 anfühlt. Sorgen mache ich mir aber keine.
Letzten Sonntag war es endlich soweit: Die CYCLASSICS!
Schon vor dem Start war klar, es würde ein Super-Event werden. Die Stimmung unter den vielen tausend Startern war ausnahmslos gut. Das langersehnte und immer wieder verschobene Rennen würden heute definitiv stattfinden.
Lange nix geschrieben. Ja, das stimmt wohl. Wie der Rest von Deutschland hatte auch Hamburg Sommerferien. Sechs Wochen, die ganz schön lang werden können. Als Vater, als Selbstständiger, als Sportler. Aber das ist ja nun mit dem gestrigen Tag vorbei. Die Schule hat wieder angefangen und Papa kann wieder voll und ganz seinem Hobby frönen. Denn ja, es gibt etwas zu feiern: Mein neues Pferd im Stall. 🙂