Der HH-B-XP liegt erst ein paar Tage zurück, doch schon ist der Junkie auf Suche nach einem neuen Kick. Das waren also 400 Kilometer im Herbst. Limitierende Faktoren sind ganz klar das Tageslicht und eine suboptimale Route. Aber sonst… aber sonst hätte ich gut und gerne noch weiterfahren können. Die Salztabletten aus dem „Dr. Fuentes Veteranen- Programm“ verrichteten von der ersten Minute an ihren Dienst. Etwas mysteriös. Also könnte ich doch auch 600…
STOPP!
Denn gestern kam eine Nachricht von meinem Kumpel Armin.
Wir haben uns für den 23.04.2023 in Hamburg gemeldet. Willst du nicht auch mal wieder einen Marathon laufen?
Brrr… Der letzte Marathon liegt fast neun Jahre zurück, also 2014. Danach war ich lange verletzt und hab mich mit dem Piriformis-Syndrom rumgeschlagen. Eine sehr frustrierende Zeit. Vor allem, wenn du vorher ca. 6-8 Einheiten die Woche gemacht hast. Ich wollte einfach nicht einsehen, dass mein Körper eine Pause brauchte.
Erst nach vielen Monaten hab ich kapiert, dass es Zeit war für eine Zäsur. Bin ein paar Jahre wie ein Bekloppter immer nur gelaufen. Das Schöne am Laufen ist ja, es ist sehr unaufwändig. Schuhe an und los.
5er, 10er, Halbmarathons, Marathons. Es hat zu Anfang total Bock gemacht, weil ich immer schneller wurde. Peter Greif sei Dank. Aber dann eben auch nicht mehr. Beim Harz-Gebirgslauf 2014 und dem anschließenden Süderelbe Halbmarathon hatte ich mein Runners-High. Danach war es vorbei.
Der untere Rücken war von der starken einseitigen Belastung schwer gestaucht, die Muskeln hart und verkürzt. Die Latte lag auch schon ziemlich hoch; ich hätte also noch viel mehr trainieren müssen, um irgendwo ein paar Sekunden rauszuholen. Das wollte ich nicht.
Als ich 2017 in die Selbstständigkeit wechselte, stand das Radfahren gedanklich sofort wieder im Raum. Aber erstmal arbeitete ich ein paar Monate wie bekloppt und holte meinen alten Renner nur ab und zu raus. Dann entdeckte ich im Rose-Magazin das BC Bikerace in Kanada. Ein ehrgeiziges Ziel an einem Sehnsuchtsort. Damit war das Thema Laufen erledigt. 🙂
Und jetzt bin ich schon wieder vier volle Jahre Rad gefahren. Strecken in allen Facetten und diversen Größenordnungen. Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, mal wieder einen kleinen Tapetenwechsel zu machen.
Nur den Winter und das Frühjahr. Dann steige ich wieder aufs Rad.
Nachtrag:
Der Trainingsplan für Armin und mich ist mittlerweile geschrieben. Jetzt muss ich nur noch meinen Meniskus vom Laufen überzeugen und ein paar Kilo abspecken.