Rückkehr ins Paradies

Tapetenwechsel in schweren Zeiten

Mein Lieblingspass mit Roberts E-Bike

Jetzt sind wir vier Tage auf Madeira und es kommt mir vor, als würden wir hier schon ewig leben. Diese Insel hat uns mal wieder total weggebeamt, anders kann man es nicht sagen.

Bereits seit dem Aufsetzen des Flugzeugs bin ich erfüllt von einer großen Demut. Denn eines ist sofort klar, hier hat die Natur das Sagen und ich bin nur zu Gast.

Die wilden Gebirgszüge. Die schroffen Küsten inmitten eines selbstbewussten Atlantiks. Die Kraft und die unfassbare Kreativität der hiesigen Flora. Wie eine grüne Lunge liegt sie friedlich über den Tälern der Insel.

Und der Rest? Ist sehr leise und in sich gekehrt. Ob auf den Straßen oder im Wald: Man ist lange unterwegs, bis man den auf menschliches Leben trifft. Das gefällt mir besonders gut.

Stimmt. Wir haben uns verpisst.

Die Welt steckt gerade in großen Schwierigkeiten und es mag schon stimmen. Wir haben uns verpisst, wir haben unserem alten Leben für eine Weile den Rücken zugekehrt. Einem Leben mit scheinbar angezogener Handbremse. Neverending Corona und dann auch noch der Ukraine-Konflikt mit seiner omnipräsenten Nachrichten-Blase. Vom dunklen Winter in Norddeutschland ganz zu schweigen.

Ich bin sehr dankbar für diesen kurzweiligen Tapetenwechsel und das Gefühl, mal an „nichts“ denken zu müssen. Die Tage auf ein Minimum zu reduzieren, zu vereinfachen. Frühstücken, Wandern, Staunen und Schlafen. Neue Herausforderungen werden kommen und bis der eigene Akku will geladen sein.

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