Dream Build OPEN WI.DE.

How to make a gravel bike!

Fast alle Teile im Überblick

Das starke Fieber ist runter und ich kann wieder halbwegs schmerzfrei aufstehen. Aber noch immer verbringe ich die meiste Zeit des Tages im Bett. Einfach, weil mein Körper danach verlangt. Aber das ist eine andere Geschichte. Da kann ich die Zeit auch nutzen und ein wenig über mein neues Pferd im Stall schreiben.

Denn es fühlt sich an wie ein Weihnachtsgeschenk, für das ich noch keine Zeit hatte, es auszupacken. Quasi der vergessene Hauptgewinn. Und das ist es auch. Schließlich hab ich Teil für Teil einzeln ausgesucht und anschließend miteinander zu einem Traumrad verbaut.
Bald werde ich erste Erfahrungen und Kilometer sammeln, aber vorher lasse ich nochmal schnell den Aufbau Revue passieren. Denn das war nicht immer einfach.

Was mir im Vorfeld wichtig war

Hätte ich mir nicht einfach ein fertiges Bike von der Stange kaufen können? Ja, hätte ich. Der Markt an Gravelbikes ist schließlich einer der gefragtesten und die Online-Shops sind gut bestückt. Tatsächlich hab ich auch lange gesucht und verglichen. Aber es gab immer etwas, das mir nicht gepasst hat. Vor allem wollte ich breite Reifen. Nicht nur 35er oder 40er. Breite Reifen! Weitere Bedingungn war Shimano, weil das im Alltag den ein oder anderen Vorteil bringen könnte. Und dann wollte ich ein bisschen was Individuelles.

Die meisten Räder, die ich gefunden habe, waren grau oder schwarz. Hatten SRAM, Campa oder konnten keine wirklich breiten Reifen – waren mir damit zu unflexibel. Ich wollte ja kein Aerobike nachbauen.

Dann bin ich auf OPEN gestoßen. Mit dem WI.DE. kann ich normale Straßenlaufräder fahren, aber auch bis zu 2.4″ (also 61mm) dicke Schlappen. Das hat mich letztendlich überzeugt. Und damit hab ich dann auch angefangen.

Laufräder mit TL-Setup

Mit dem Laufradsatz GRC 1400 SPLINE 42 von DT SWISS. Als Reifen wollte ich mal den Pirelli Cinturato Gravel Hard Terrain Classic TLR 27,5″ testen. Standard-Ventile von Muc-Off rein, Luft drauf – passt. Da ich eher ein MTB aufbaue, kommt hier auch Stan´s Notubes Race Sealant zum Einsatz. Plöppt gut, Luftdruck hält – wunderbar.

Kassette montieren

Fehlanzeige. Schon jetzt ging es mit den Feinheiten los. Ich musste den Ratchet-Freilaufkörper für Road 11s gegen einen für MicroSpline 12s austauschen, damit ich die GRX-Kassette im MTB-Standard montieren kann. Ein bisschen Fummelei, aber dann hat es gepasst. 160er-Bremsscheiben (RT-CL800 ) montieren, fertig. Zumindest für’s erste.

Züge verlegen

In Gedanken war ich natürlich immer viel zu schnell.
Mal fix das Innenlager einpressen. Nee, auf keinen Fall! Die Züge mussten ja verlegt werden – und zwar innen. Das hatte ich gar nicht auf’m Zettel und noch nie gemacht. OPEN machte es mir aber theoretisch einfach, da sowohl im Tretlagergehäuse als auch im Unterrohr viel Platz ist. Alles ist wirklich sehr sauber verarbeitet und abgeschlossen.


Man guckt dann parallel ein YouTube-HowTo nach dem anderen und naja, man merkt, dass doch noch ein paar Dinge fehlen. Die Züge dürfen nicht klappern, also müssen sie mit einer Art Gummischlauch ummantelt werden. Check!

Fertig ummantelte Züge – da klappert nix mehr

Fälschlicherweise wurden mit dem Rahmen nicht alle Multistops mitgeliefert. Grrr.. Das sind so CNC-gefräste Kleinteile, durch die die Züge sauber aus dem Rahmen ausgeführt werden.

Ohne die spontane Hilfe von ENJOYYOURBIKE würde ich wahrscheinlich noch heute auf die Teile warten. Danke euch! ❤️

Innenverlegte Züge mit Multistop

Innenlager einpressen

Jetzt aber. Fabians Einpresswerkzeug hatte nicht die nötige 24mm-Aufnahme, da musste ich mir was mit Unterlegscheiben bauen. Hat prima funktioniert. Schwierig war es dann nur, die Teile wieder rauszubekommen, ohne dass sie von der Gewindestange in den Rahmen fallen. 🙂

Bremsleitungen kürzen

Bei dem Thema hatte ich bereits im Vorfeld Schweißausbrüche, denn auch das hatte ich noch nie gemacht. Absolut unnötiges Kopfkino. Es ging viel leichter als gedacht. Aber auch hier musste ich noch zwei Spezialwerkzeuge von Jagwire besorgen.

Leitung abmessen und kürzen. Dann neuen Pin einführen. Easy!

Schaltwerk montieren und einstellen

Ach ja, ich habe mich für eine mechanische 12-fach Schaltung entschieden. Die sollte auch unter widrigsten Bedingungen funktionieren. Das GRX-Schaltwerk am Schaltauge montieren. Den Schaltzug durch den Schalthebel und den im Rahmen verlegten Zug führen. Alles stramm ziehen und mit der Schraube fixieren. Das war’s auch schon.

Kurbel montieren

Die GRX-Kurbel mit 40 Zähnen war schnell montiert. Keine besonderen Vorkommnisse.

Kette kürzen

Kette ablängen, kürzen und mit dem MissingLink montieren. Nach der kurzen Probefahrt kam die Kette aber nochmal runter. Natürlich musste sie noch gründlich entfettet und anschließend gewachst werden.

Lenker und Vorbau

Schwieriges Thema. Da das Budget aber irgendwann kleiner wurde, bin ich bei Lenker und Vorbau erstmal auf Alu gegangen. Der RITCHEY WCS VentureMax Road hatte durchweg positive Bewertungen und ich denke, das kann ich schon jetzt bestätigen. Zusammen mit dem schlichten Vorbau von THOMSON und der Topcap von ENVE habe ich ein edles Cockpit geschaffen. Auch die Entscheidung für nur 80mm scheint richtig gewesen zu sein. Die nicht allzu gestreckte Sitzposition gefällt mir.

Würde man mich vor die Wahl stellen: Bremsleitung legen oder Lenkerband wickeln, ich würde Bremsleitung sagen. Ich krieg das schon hin, aber es dauert gefühlt Stunden.
Passend zum Sattel wollte ich was leder-mäßiges und hab mich daher für das Microfiber Bar Tape von Brooks entschieden.

Sattel und Stütze

Auch hier hab ich mich erstmal gegen Experimente entschieden. Eine schlichte THOMSON Stütze und ein klassischer Flite von Selle Italia werden für den Anfang genügen müssen. Später dann eventuell eine Dropper Post.

Ein bisschen Retro-Look

Das war’s eigentlich auch schon. Die diversen Kleinteile, die übrig geblieben sind, erwähne ich just fürs Protokoll. 🙂

Und so sieht es final aus. Ist doch ganz gut geworden. Ich freue mich auf Feedback!

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