Training im Winter – Klamotten

Der Winter im Norden kann lang sein. Das muss nicht immer unbedingt Schnee bedeuten, aber zumindest ein paar laange Wochen Training bei nassen und kalten Bedingungen.

Wenn man 5-6 mal die Woche auf dem Rad sitzen will (ob drinnen oder draußen), sollte man einige Dinge beachten.

Schuhe
Ich fange mal mit den unteren Extremitäten an. Ein leidvolles Thema. Und gleich eins vorweg: Es gibt keine perfekte Lösung. Niemand wird im Winter eine Grand Fondo mit durchgehend warmen bzw. trockenen Füßen fahren. Denn je länger man strampelt, desto weniger Blut zirkuliert in den Füßen. Hinzu kommen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Wind, Spritzwasser, etc.

Problematisch wird es immer dann, wenn man nix mehr merkt. Dann ist unter Unterständen die Amputation nicht mehr fern. Ein altes Hausrezept: Absteigen und ein paar Meter neben dem Rad herlaufen. Oder zumindest auf der Stelle hüpfen, so wie es mit den Schuhplatten eben möglich ist. Dem Körper etwas Zeit geben. Die Durchblutung der Füße ist essentiell, wenn man noch nachhause kommen möchte.

Aber zurück zu den Schuhen. Ich habe mit der Zeit einige Kombinationen ausprobiert. Wichtig ist letztendlich, dass man im Zweifel die Option hat.

  • Sommerschuhe + Neopren-Überschuhe
  • Sommerschuhe + beheizbare Sohlen + Neopren-Überschuhe
  • Winterschuhe + Wollsocken
  • Winterschuhe + Wollsocken + Regen-Überschuhe
Oben: Winterschuhe, unten: Sommerschuhe + Neopren-Überschuhe

Je nach Wetterausprägung werden die Schuhe nach der Einheit innen komplett nass sein. Das passiert in der Regel auch schon nach einer Stunde auf der Rolle. Eventuell will man aber am nächsten Tag gleich wieder trainieren. Von daher lohnt sich ein warmer Heizungskeller oder Schuhtrocknungssystem. Ich bin mit meinen sehr zufrieden. Abends mit ein bisschen Papier in die Schuhe rein, morgens sind ebendiese trocken.

Oben: Beheizbare Sohlen, unten: Schuhtrockner

Handschuhe
Von den oberen Extremitäten sind die Hände ähnlich wie die Füße stark von Kälte betroffen. Mit tauben Händen zu fahren, kann sehr gefährlich werden. Es sei denn, ihr könnt per Sprachsteuerung bremsen. 😉 Auch hier habe ich mehrere Kombinationen ausprobiert. Meistens fahre ich mit Thermohandschuhen und ein paar Merino-Wollhandschuhen drunter. Im Zweifel wandern diese nach hinten ins Trikot.

Kopfbedeckung
Der Kopf ist alleine durch den Helm schon mal gut vor Kälte geschützt. Hier gehen ja auch ca. 20% der Wärme ab. Ich fahre hier wahlweise mit Cap oder bei wirklich kalten Bedingungen mit Buff bzw. Sturmhaube unter dem Helm. Da ich als Jugendlicher einmal ein schwere Mittelohrentzündung hatte, habe ich auch meisten Ohrstöpsel drin, gar nicht mal unbedingt mit Musik. Aber dauerhafter Wind auf den Ohren ist nicht gesund.

Und sonst so?
Für unten rum habe ich lange Thermohosen von Shimano, mit denen ich sehr zufrieden bin. Beinlinge gehen bis zu bestimmten Temperaturen natürlich auch.
Oben rum trage ich häufig Thermoarmlinge, ein normales Trikot und eine Gore-Weste. Alternativ gibt es aber auch praktische Thermojacken. Ich kenne Leute, die auf Merino-Baselayer schwören. Mir ist das immer etwas zu viel.

Etwas Aufmerksamkeit verdient aber noch die Körperrückseite, denn wir haben ja sehr wahrscheinlich ohne Schutzbleche. Bei Starkregen oder dem Tourstart auf wirklich nassen Straßen empfehle ich die Pizza-Methode.

Man nehme den Deckel einer alten Pizzaschachtel, reiße ihn ab, säubere ihn von Essensresten und stecke ihn hinten in die Trägerhose. Und schon ist der untere Rücken vor Nässe und Kälte geschützt.

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